Veranstaltung mit der Referentin Katrin Himmler am 07.01.2025
- Redaktion
- 9. Jan.
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Am 7. Januar 2025 referierte Katrin Himmler (Politologin, Autorin, Großnichte von Heinrich Himmler) auf Einladung von „care4democracy e.V.“ über „Die Neuen Rechten und ihre Anknüpfungspunkte zum Nationalsozialismus“. Vor mindestens 150 Gästen gelang es der Referentin, eine gute Übersicht zu den bestehenden Parallelen zu verschaffen.
Beispielhaft nannte sie das tradierte und „entrechtete“ Frauenbild der Szene. Die Nähe der heutigen rechten Szene zum NS-Staat wurde deutlich in der Beschreibung von menschlichen Feindbildern: Was damals mit dem völkisch belegten Begriff der „Rasse“ ausgedrückt wurde, wird heute mit „Kultur“ und „Bevölkerungsaustausch“ beschrieben. Deckungsgleiche „transfeindliche, behindertenfeindliche und sozialdarwinistische“ Ideologien stehen somit unserem Grundgesetz und den geltenden Menschenrechten entgegen. Frau Himmler zeigte auf, wie die Neue Rechte gesellschaftliche Debatten (Stichwort „Remigration“) zu bestimmen versucht. Im Falle öffentlicher Diskussionen dürfen auf gar keinen Fall Aussagen der „Rechten“ im Raum stehen bleiben. Leider seien Moderatoren oder auch politische Gegner in (Dialog-) Foren zumeist nicht in der Lage, jene erfolgreich „zu stellen.“ Die Technik der Neurechten, sich Fakten durch Themenwechsel zu entziehen bzw. konkrete Fragen des Moderators nicht zu beantworten und Parteiparolen ohne Bezug zur Frage „rauszuhauen“, müsse durchbrochen werden!

Weitere Anknüpfungspunkte zum NS spielten in der anschließenden Diskussion eine Rolle, wie z.B. Adolf Hitlers „Friedensrede“ aus dem Mai 1933, wo er anderen Nationen deren Souveränität garantierte und sich als friedensbewegter Staatsmann ausgab. Frau Himmler konnte in der Runde bestätigen, wie die Neurechten sich als „Kümmerer“ darstellen und Themen für sich zu kapern und es verwunderte sie daher nicht, dass zur Jahreswende 2023/24 z.B. die Landwirte aus dieser Szene Unterstützung erfuhren, zumal sich die NSDAP, wie die Moderatorin zuvor ausführte, als Agrar-Expertin, u.a. über den studierten Landwirt Heinrich Himmler, kolportierte. Schüler Noah sorgte als Mitmoderator bei Frau Himmler für Fassungslosigkeit, als er über das Wahlwerbeverhalten vor den örtlichen Schulen mit ihr sprach. Auch wenn es „zulässig“ sei, Werbematerial in der Schulumgebung auszuteilen, so wertete sie es dennoch als übergriffig und sah da eine Art Ehrenkodex im Umfeld von Bildungseinrichtungen, der innerhalb der pro-demokratischen Parteien existiere, durchbrochen. Gekonnt bezog Noah das Publikum mit ein, als er wissen wollte, ob bei den Anwesenden und deren Familien noch am „Küchentisch“ über Politik gesprochen wird. Eindrucksvoll gingen fast alle Hände nach oben! Schließlich war ein Teilaspekt von Noahs Anliegen, auch SchülerInnen für die Diskussion mit Eltern, die mit populistischen Parteien bereits sympathisieren, argumentativ zu stärken.
Foto darf verwendet werden (siehe Anhang)! Quelle: privat
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