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Der Schweizer Ganser und die dunkle Seite der Macht

  • Jens
  • 29. Okt. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Warum wird auf der Bühne einer Kleinstadt im Speckgürtel der Großstadt Berlin mit Schlagworten um die Deutungs- und Meinungshoheit unter der Überschrift „Imperium USA und sein Einfluss auf Europa“ am 27. Oktober 2024 gekämpft? Warum führt der selbsternannte Friedensforscher und Schweizer Verschwörungsunternehmer Daniele Ganser seinen Feldzug gegen die USA und für Putinsche Narrative ausgerechnet in der Stadthalle Falkensee?

Aber was hat das noch mit unserer Demokratie und gar mit Antisemitismus zu tun?

Ein Teil der Antwort steckt schon im ersten Absatz: Gerade für die der Demokratie feindlich gesonnenen Parteien und Putin-Sympathisanten hat Ganser teilweise Guru-Status. Die USA und einhergehend damit „Machteliten“ stehen heute im rechtsextremistischen Spektrum als Synonym für eine jüdische Weltverschwörung und damit Antisemitismus. Und passend waren auch diesmal die jeweiligen Parteigänger und Mandatsträger bis hin zu Reichsbürgern in der Stadthalle vertreten.


Entsprechend führte der Brandenburger Antisemitismusbeauftragte Andreas Büttner bei einer Veranstaltung vor der Stadthalle aus: „Daniele Ganser und seine Anhänger mögen keine direkten antisemitischen Aussagen machen, doch die Rhetorik, die sie bedienen, ist oft nicht weit davon entfernt. Indem er behauptet, dass die Anschläge vom 11. September von den USA selbst inszeniert wurden, bedient er das alte Bild von der geheimen Macht im Hintergrund, die die Welt kontrolliert und im Kriege stürzt. Solche Andeutungen lassen den Raum für Interpretation, die allzu oft antisemitische Vorstellungen aufgreifen. Menschen die ohnehin antisemitisches Gedankengut haben fühlen sich durch solche Aussagen bestätigt.“

Dass Misstrauen säen in Medien und Wissenschaft genauso zur Methode Ganser gehört, betonte auch die Landtagsabgeordnete Julia Sahi. Im Resultat führe das zur Täter-Opfer-Umkehr, wie im Fall des Überfalls von Putins Truppen auf die Ukraine.

Zu denjenigen, die sich fragen, warum sich ausgerechnet in Falkensee Verschwörungsgläubige versammeln, gehörte auch die Kreistagsabgeordnete und ehemalige MdL Petra Budke. In Bezug auf weitere „fragwürdige Veranstaltungen“ hier forderte sie:

„Keine Bühne mehr für Verschwörungsideologen, Verfassungsfeinde und Antisemiten in Falkensee! Keine Bühne für staatsdelegitimierende und rechtsextreme Ideologien in unserer Stadthalle!“

 
 
 

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