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Szenischen Lesung WAHLVerwandt

  • Redaktion
  • 18. Sept. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Sept. 2024

Am Dienstag, den 17.09.2024, fanden sich auf der Bühne der „Kantschule“ in Falkensee namhafte und prämierte SchauspielerInnen im Rahmen der „Szenischen Lesung“ mit dem Titel „WAHLVerwandt“ ein. Eingeladen zu der Veranstaltung, die von der "Partnerschaft für Demokratie“ gefördert wurde, hatte die Phronesis Diskurswerkstatt gGmbH in Kooperation mit dem Verein „care4democracy“. Als Gastgeberin sprach die Schulleiterin, Frau Müller, ein einführendes Grußwort mit einem klaren Bekenntnis zur Demokratie. Der stellv. Vorsitzende von „care4democracy e.V.", Jens Drubel, stellte den Verein und seine inhaltliche zivilgesellschaftliche Ausrichtung kurz vor.

Auf dem Foto von links nach rechts: Carolin Haupt, Paul Herwig, Linda Pöppel, Valentin


Es folge schließlich der Auftritt von Mitgliedern des „EnsembleBündnisBerlin“: Die gebürtige Rathenowerin Carolin Haupt (Schaubühne Berlin), Linda Pöppel (Grimme-Preisträgerin 2024) und Paul Herwig (Berliner Ensemble, Schauspieler des Jahres 2010 bei „Theater heute“) erhielten ergänzend ehrenamtliche Unterstützung von Valentin aus Falkensee. Mit Unterstützung des ostdeutschen Schriftstellers Lorenz Just gelang es, einen kollaborativen Text entstehen zu lassen, der aus der Feder von 13 namhaften Autoren, wie z.B. Rainald Grebe und Thomas Melle stammt. Vorgetragen wurden diverse Gedankenspiele im Stile einer Konversation rund um das Thema Wahlen. So wurde mit einer kurzen Textpassage an den Aufstieg der Faschisten und das daraus resultierende Ende der Weimarer Republik erinnert. Aufmerksame Zuschauer konnten dabei eindeutige Parallelen zum heutigen Zulauf für eine „blaue“ Partei ziehen. Die Inhalte, die mehrfach diskret verpackte „Hinweise“ auf die drohenden Folgen einer Stimmabgabe für autoritäre Parteien enthielten, sorgten im Nachgang für eine lebhafte Diskussion, die von Frau Thunecke (Phronesis Diskurswerkstatt gGmbH) geleitet wurde. Es wurde unter anderem erörtert, ob und in wie weit, sich Kulturschaffende stärker politisch positionieren sollten? Die Erfahrung, auch in anderen rechtspopulistisch geprägten europäischen Staaten zeige, dass der komplette Kulturbetrieb vor dem Aus stehen würde, da zum Beispiel staatliche Fördergelder für Theater und die kreative Szene usw. entfallen würden. Ein Zuschauer machte deutlich, wie erschreckend bereits die Diskussion zum Thema „Migration“ nach „rechtsaußen“ abgedriftet sei, weil bestimmte Parteien die „Remigration“ normalisiert haben. Von Schauspieler-Seite wurde treffend bemerkt, dass sich die Parteien inzwischen am stärksten durchsetzen, die bewusst Regelverstöße im Hinblick auf Solidarität, Ethik und Moral begehen würden. Zudem stand die Frage im Raum, wie kann sich die Mitte der Gesellschaft gegen diese permanent eingebläute Normalisierung stark machen? Vorwarneffekte aus der historischen deutschen Vergangenheit scheinen Wählende nicht mehr zu erreichen, obwohl die Erinnerung an die Zeit von 1933 bis 1945 eigentlich mit einer tiefen Mahnung in der deutschen Gesellschaft verankert sein müsste.

 
 
 

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