Rückblick Israelischer Abend 28.08.2024
- Tom
- 2. Sept. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Zu einem israelischer Abend im Haus am Anger hatten am vergangenen Mittwoch dessen Förderverein sowie care4democracy eingeladen. Zu den Zwecken und Zielen von Vereinen gehört zumeist die Förderung der Völkerverständigung und das Organisieren von entsprechenden Veranstaltungen. Und genau dieser Begriff der Völkerverständigung scheint gefühlt nirgends fremder zu sein als in Nahost.

Jeder dort, wie aber auch hier, nimmt für sich seine eigene Wahrheit und damit ein entsprechendes Recht in Anspruch, daraus resultierende Haltungen und Handlungen ableiten zu können. Die Konsequenzen münden in Hass bis hin zu Krieg und unendlichem Leid. Die Konflikte dort reichen bis hier zu uns. Sie betreffen uns emotional auf vielen Ebenen. Und lassen uns in vielerlei Hinsicht hilflos zurück.
Organisator und Moderator Ingo Wellmann begrüßte unter der so trefflich formulierten Überschrift „Wie geht es euch? Wie geht es uns? Und wie geht es weiter?“ das junge israelische Paar mit Greta & Dany. Sie gaben einen Einblick in die Situation vor Ort, wie sie sie nach dem 7. Oktober letzten Jahres mit dem Überfall von Hamas-Terroristen auf Israel erlebt haben: Von der Kita, die im Luftschutzbunker eingerichtet worden war, von den Raketenabschüsse des Iron Dome vor allem noch im November und Dezember, vom Blick aus dem Büro auf ein riesiges Bild einer Geisel der Hamas und bei alledem die fortwährend akute Frage, wie viel von den Geiseln leben noch? Von seit 11 Monaten evakuierten Israelis aus dem Norden, wo immer noch ganze Familie in einem Hotelzimmer wohnen und nicht wissen, wann sie wieder zurück kommen.
Eine Strategie fehlt in der israelischen Politik, wie es weitergehen kann. Aber auch bis hin zur UN: Wenn in Anbetracht der schwierigen Lage der Palästinenser, die auch von den Arabern nur halbherzig unterstützt bzw. für eigene Hegemonialansprüche mißbraucht werden, sogar ein eigenes Flüchtlingshilfswerk gegründet wurde (UNRWA). Landtagsvizepräsidentin Barbara Richstein wies darauf hin, dass sich aufgrund einer einzigartigen Vererbbarkeit des Flüchtlingsstatus die Zahl von 350.000 ursprünglich auf etwa 5,9 Millionen vervielfacht hat. Allerdings war das UNRWA zuletzt mehrfach negativ ins Gerede gekommen. Auch hier wird es vermutlich in irgendeiner Art Konsequenzen geben müssen, die ebenfalls nicht im Sinne der Betroffenen sein werden.
Fazit in gewisser Weise: Ein kleines Land Israel, von arabischen Ländern umgeben, wird sich weiter - auch mit Deutscher Unterstützung - behaupten müssen. Ebenso müssen wir alle Friedensbemühungen fordern und fördern. Und bei alledem, das Menschsein nicht vergessen!
Für Interessierte, sich mit Israel weiter zu beschäftigen, besteht die Möglichkeit im Rahmen der Berlin-Brandenburgischen Israelwoche am 7. Oktober in Potsdam und am 9.10.24 in Falkensee. Näheres dazu wird durch die Deutsch-Israelische Gesellschaft DIG noch bekanntgegeben (https://www.digberlin.de/).
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